Tod in engen Gassen
Paul Pecks achter
Fall
Energisch
schaltete
sie das Radio aus und ging ins Wohnzimmer. Auf dem niedrigen Tisch
neben der Couch lag ein Roman und ihr fiel ein, dass sie nicht einmal
wusste, worum es in dem Buch ging. Es lag schon wochenlang neben der
Leselampe, ohne dass sie es aufgeschlagen hatte.
Was sollte sie jetzt tun? Gelangweilt schaltete sie den Fernseher ein.
Offenbar hatte sie einen Nachrichtenkanal erwischt. Ein seriös
aussehender Mann las mit monotoner Stimme Texte vor, die sich wie
Berichte zur Lage des Landes anhörten. Wenn der Fernseher
läuft, so will man sich entspannen, sagte sie sich, man will
unterhalten aber nicht belehrt werden.
Fernsehen stiehlt einem die Zeit und ist folgedessen etwas
Unvernünftiges. Sie musste lächeln, als ihr der Satz
einfiel,
den ihre Tochter Stefanie einmal gesagt hatte. Vorwurfsvoll
natürlich. In den Fernsehapparat zu glotzen bezeichnete sie
als
passive Freizeitgestaltung und puren Zeitvertreib. Die Zeit vertreiben
… das war natürlich nach Meinung ihrer Tochter
total
verboten.
Auf einem anderen Sender lief ein Fernsehspiel, in dem sich drei dunkel
gekleidete Menschen aufgeregt miteinander unterhielten. Sie wusste zwar
nicht, worum es ging, ließ aber den Fernseher eingeschaltet.
Es
beruhigte sie, die Stimmen zu hören. Das vertrieb das
Gefühl,
allein zu sein.
Nach einigen unruhigen Schritten in die Küche und wieder
zurück trat sie ans Fenster, zog den Vorhang ein wenig
beiseite
und schaute durch den Spalt auf die Straße. Sie erstarrte.
Auf
dem Gehsteig gegenüber stand ein Mann. Er war ihr schon einmal
aufgefallen. Vor zwei oder drei Tagen. Regungslos stand die
stämmige Gestalt in der Dunkelheit zwischen zwei
Straßenlampen. Sie konnte sein Gesicht nicht sehen. So als ob
er
kein Gesicht hätte. Nur die Füße waren ins
Licht
getaucht. Als sich die Gestalt etwas bewegte, fiel ihr der
breitkrempige Hut des Mannes auf, der langsam den Kopf hob. Schaute er
zu ihr herauf? Plötzlich hatte sie das Gefühl, dass
sich ihre
Blicke trafen. Erschrocken schloss sie den Vorhang und trat einen
Schritt zurück. Angst schnürte ihr die Kehle zu.
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Hallein,
eine malerische, verwinkelte Stadt im Salzburger Land. Hilde Gabler,
eine hübsche Witwe, wendet sich an Paul Peck. Sie hat
entsetzliche
Angst. Ihr Mann ist vor die S-Bahn gestürzt. Selbstmord, sagt
die
Polizei. Hilde glaubt nicht an Selbstmord. Und seit einigen Tagen
fühlt sie sich von einem Mann verfolgt. Rätselhafte
Dinge
gehen in dem Unternehmen vor sich, das Hildes Ehemann vor Jahren
gegründet hat und das jetzt vor dem Bankrott steht. Wo sind
die
Firmenmillionen geblieben? Und warum stürzt genau jetzt einer
der
Geschäftsführer mit einem Kleinflugzeug in den Tod?
War es
ein Unfall? Detektiv Paul Peck steht vor einem Rätsel. Er
stößt auf gewaltbereite Firmenchefs, einen leeren
Sarg
– und auf eine weitere Leiche. Nach und nach kommt er einem
grausamen Geheimnis auf die Spur und gerät selbst in
tödliche
Gefahr.
Tod in engen Gassen
Kriminalroman von Max Oban
Taschenbuch, 260 Seiten, € 12,90 (A)
ISBN 978-3-99074-159-7
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Der Titel ist auch als
e-book erhältlich
Weltbild
Amazon
Thalia
Von Max Oban bisher erschienen
Die Paul-Peck-Krimireihe
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Das Geheimnis der dritten Frau
978-3-99074-202-0
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Thriller
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Der
Zerstörer
978-3-902784-67-4
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Der
Rächer
978-3-99074-045-3 |
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Max Oban
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