Tod im Tröpferlbrunnen
Vor unserem
neuen Kulturhaus ist
ein Menschenauflauf, das kann man sich gar nicht vorstellen.
Wahrscheinlich steht unser Herr Pfarrer heute bei seiner
Sonntagspredigt allein in der Kirche. Polizeiautos mit blinkenden
Blaulichtern verstellen mir die Straße und hindern mich am
Weiterfahren, deshalb stelle ich meinen Wagen am Ende der Kellergasse
ab und gehe zu Fuß weiter.
»Was ist denn los?«, frage ich Gemeinderat Michael
Rieslinger, der dabei ist, die Menge zu durchbrechen, um näher
an
den Ort des Geschehens heranzukommen.
»Keine Ahnung. Aber wenn die Polizei da ist, muss was
passiert sein.«
Neugierig stelle ich mich auf die Zehenspitzen, um einen Blick auf den
Eingang unseres neuen Kulturzentrums werfen zu
können.
»Da bist ja endlich!«, schreit Annerl Passer mir
entgegen
und wuzelt sich aus der vordersten Reihe zu mir durch.
»Was ist denn passiert, Annerl?«, frage ich
entsetzt.
»Ganz was Schreckliches ist g’schehn! Stell dir
vor, in unserem neuen Brunnen liegt der Schlaumeier.«
Fragend und ratlos schaue ich in ihr erregtes und mit roten, hektischen
Flecken übersätes Gesicht.
»Na, der Redakteur von der Wochenzeitung, der Schlaumeier,
der
den hundsgemeinen Artikel über die Eröffnung von
unserem
Kulturhaus g’schrieben hat«, ergänzt sie
echauffiert.
»Und warum liegt der in unserem Brunnen, Annerl? Hat der
daheim
kein Badezimmer?« Verständnislos blicke ich um
mich.
»Irgendjemand hat ihm den Schädel
eing’schlagen.« Annerl fegt mir diese Worte ins
Gesicht,
zieht ein Taschentuch aus ihrem Rock und wischt sich damit
über
das Gesicht.
»Oh Gott!« Jetzt habe ich es kapiert und bin
entsetzt.
»Den Schädel eingeschlagen? Und warum liegt er dann
in
unserem Brunnen?«, wiederhole ich meine Frage.
»Was weiß denn ich. Aber ganz liegt er ja nicht
drin. Nur
der Kopf ist im Wasser. Die Haxen und die Arme sind eh
draußen.«
Umständlich steckt sie das Taschentuch wieder in die
Rocktasche zurück.
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Klein
Schiessling steht Kopf: Im Garten des alten 10er Hauses sprudelt ganz
plötzlich eine Quelle! Sofort wird eine feierliche Einweihung
samt
örtlicher Blasmusikkapelle organisiert. Tags darauf wird der
Reporter Ferdinand Schlaumeier tot im Quellwasser gefunden. Erschlagen
mit dem Tambourstab des Kapellmeist ers. Wurden Schlaumeier seine nicht
gerade schmeichelhaften Artikel über Klein Schiessling zum
Verhängnis? Tratsch, Klatsch und wilde
Gerüchte
kursieren. Doch die ermittelnden Beamten stoßen auf eine
Mauer
des Schweigens. Keine leichte Aufgabe für die beiden
Inspektoren
Fuchs und Schreiner.
Tod im Tröpferlbrunnen
Kriminalroman von Lore Macho
Taschenbuch,
196 Seiten, € 12,90 (A)
ISBN 978-3-99074-048-4
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Tod im
Tröpferlbrunnen ist auch
als e-book erhältlich
Weltbild
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Thalia
Von
Lore Macho bisher erschienen
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Tödlicher
Reichtum
978-3-902784-53-7
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Tod
am Nussbaum
978-3-903092-15-0
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Tod
in Acryl
978-3-90309275-4
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Mord
im Waldviertelexpress
978-3-99074-009-5 |
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Tod
im Tröpferlbrunnen
978-3-99074048-4
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Tödliches
Tarock
978-3-99074-089-7
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Mord im Dorfwirtshaus
978-3-99074-137-5
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Ein ganz harmloser Mord
978-3-99074-183-2
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Lore Macho
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