Tod beim Haidbrunnen
Der vierte Fall für Miriam Beck
Nach unzähligen schlaflosen Nächten
hatte er die Lösung für sein Problem endlich gefunden, denn
dass es so nicht weitergehen konnte, stand für ihn schon lange
fest. Wenn es eine andere Möglichkeit für ihn gegeben
hätte, hätte er sie gerne ergriffen, aber er sah keinen
besseren Weg. Er hatte alles genau geplant und nichts dem Zufall
überlassen. An die Wohnungsschlüssel zu kommen, war das
Schwierigste gewesen, aber mit seinem Organisationstalent und seinem
Charme hatte er auch das geschafft.
Sie würde keine Gelegenheit mehr haben, Einzelheiten auszuplaudern.
Nahezu freudig erregt stand er in einem gemütlichen Wohnzimmer, das
unübersehbar die Handschrift seiner Bewohnerin trug. Angenehm berührt
sah er sich um. Offenbar war sie genauso penibel wie er selbst, alles hatte
seinen Platz, nichts lag chaotisch herum. Schade, dass es unumgänglich war,
diese Ordnung zu zerstören, aber es blieb ihm keine Wahl. Lauschend hob
er den Kopf, sie musste jeden Augenblick kommen. Es war nicht seine Art,
ein Lebewesen unnötig zu quälen, und er nahm sich vor, die Sache rasch
und effizient zu erledigen.
Auf ihn würde sicher kein Verdacht fallen, dafür hatte er
gesorgt. Fast tat er sich selbst leid, aber er konnte sein Leben nur
auf diese Weise wieder ins Lot bringen. Es stand zu viel auf dem Spiel.
Was er sich in jahrelanger Arbeit aufgebaut hatte, könnte mit
einem Schlag vernichtet werden. Deshalb hatte er sich zu dieser
drastischen Maßnahme entschlossen.
In Gedanken hatte er alles schon durchgespielt und dabei war ihm
aufgefallen, dass ihm die Vorstellung, jemanden zu töten,
mittlerweile Freude bereitete. Konnte es sein, dass er nicht ganz
normal war? Wenn ihm noch vor einem Jahr jemand gesagt hätte, er
würde kaltblütig einen Mord planen, hätte er denjenigen
für verrückt erklärt. Nun war er jedoch gezwungen,
gleich mehrmals zu morden. Wenn man es genau betrachtete, war er
das Opfer, nicht der Täter. Dass manche Frauen aber auch nie
genug bekommen konnten!
Er lächelte freudlos und blickte auf seine Armbanduhr, sein Handy
hatte er wohlweislich zu Hause gelassen. »Sie müsste eigentlich schon da
sein«, dachte er beunruhigt. Sollte sie aufgehalten worden sein? Das würde
seinen Zeitplan gewaltig durcheinander bringen. Da hörte er, wie sich ein
Schlüssel im Schloss drehte.
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In
Wiener Neustadt wird Penelope Schmied in ihrer Wohnung erstochen
aufgefunden. Der Toten wurde das Gesicht zerschnitten und ein
Strauß Gänseblümchen auf der Leiche abgelegt. Trotz
aller Ermittlungen findet Bezirksinspektorin Miriam Beck kein Motiv und
keine wirklich Verdächtigen. Da geschieht ein weiterer Mord. Alina
Mader wird auf einer Bank beim Haidbrunnen tot entdeckt: Mit den
gleichen Verletzungen und einem Strauß Gänseblümchen.
Für Miriam Beck besteht kein Zweifel: es handelt sich um denselben
Täter. Doch zwischen den beiden Opfern besteht kein Zusammenhang.
Tod beim Haidbrunnen
Krimninalroman von Renate Taucher
TB, 210 Seiten, € 13,90 (A)
ISBN 978-3-99074-227-3
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Tod beim Haidbrunnenist auch als
e-book erhältlich
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Von Renate Taucher bisher erschienen
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Tod beim Haidbrunnen
978-3-99074-227-3
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Renate Taucher
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