Tod an der Pinka
Das kleine Auto parkte sich
gegenüber von ihnen neben einem weißen Kastenwagen
ein, der ihr bei der Ankunft gar nicht aufgefallen war. Die Kennzeichen
der beiden Fahrzeuge waren vollständig mit nassem Schnee
bedeckt. Der Fahrer des Wagens stieg aus und schloss die Tür
zum Laderaum des Lastwagens auf. Der Beifahrer verließ
ebenfalls das Auto und öffnete die Tür zur hinteren
Sitzreihe.
»Was treiben die da?«, flüsterte sie
beunruhigt.
»Eine Fahrgemeinschaft ...«
Er beendete den Satz nicht. Denn in diesem Moment sahen sie, wie die
beiden Männer einen Menschen aus dem Fahrzeug zerrten, dessen
Hände auf dem Rücken zusammengebunden waren.
Sein Kopf steckte in einem Sack. Trotz heftiger Gegenwehr schleppten
die Verbrecher die Person zum Kastenwagen und verstauten sie im
Laderaum. Sie spürte, dass ihr Freund überlegte
auszusteigen, um zu helfen.
»Bist du verrückt?«, flüsterte
sie. »Sie sind sicher bewaffnet.«
Sie ergriff seinen Arm und hielt ihn fest. Der eine Gauner stieg auf
der Fahrerseite des Lastwagens ein, der andere kehrte zum Kleinwagen
zurück und schloss die Tür. Er schaute sich um,
zögerte einen Augenblick und ging dann ein paar Schritte auf
das Auto zu, in dem die beiden saßen. In ihrer grenzenlosen
Angst versuchte sie die Türen zu versperren. Da sie die
Position der Schalter noch nicht perfekt kannte, betätigte
sie in ihrer Panik die Warnblinkanlage.
»Scheiße«, kam es verzweifelt
über ihre Lippen.
»Das gibt es nicht«, fügte er
hinzu.
Der Gangster zog aus seiner Manteltasche sofort einen Revolver, lief
zu ihnen, riss die Tür auf der Fahrerseite auf und richtete
die Waffe auf die beiden.
»Autoschlüssel her! Und Handy!«, rief er
mit ungarischem Akzent.
Sie gab ihm das Geforderte. Der Mann schaute auf das daneben stehende
Auto.
»Du auch«, wandte er sich an ihn und erhielt seinen
Schlüssel und sein Mobiltelefon.
Dann lief er zum Kastenwagen, stieg ein und sie fuhren weg. Die beiden
sahen noch, wie der Lastwagen Richtung Rechnitz abbog.
»Ich will hier weg, sofort. Ruf die Polizei, bring mich nach
Hause!«, forderte sie vehement und verzweifelt.
Zuerst wollte er sagen, dass dies ohne Autoschlüssel gar nicht
möglich war. Weil er sah, dass sie weinte und nahe am
Nervenzusammenbruch war, sprach er lieber beruhigend auf sie
ein.
»Ich laufe zur Straße und halte ein Auto auf, das
vorbei
kommt«, sagte sie nach einiger Zeit. »Ich werde
hier keine Sekunde mehr bleiben.«
»Da wirst du unter Umständen lange warten. Ich habe
eine bessere Idee«, erwiderte er aufmunternd.
»Komm!«, forderte er sie zum Aussteigen
auf.
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Ein
Treffen eines Liebespaares auf einem einsamen Parkplatz abends in der
Nähe von Burg Lockenhaus verläuft völlig
anders als geplant. Denn plötzlich bemerken sie, wie ein
kleines Auto sich gegenüber von ihnen neben einem
weißen Kastenwagen einparkt. Gebannt beobachten sie, wie zwei
Personen aussteigen und einen Menschen aus dem Fahrzeug zerren. Dem
Opfer sind die Hände auf dem Rücken
zusammengebunden, sein Kopf steckt in einem Sack. Trotz heftiger
Gegenwehr schleppen die Verbrecher die Person zum Kastenwagen und
verstauen sie im Laderaum. Wenig später geht bei der Polizei
ein Notruf ein. Doch als Anton Geigensauer die Ermittlungen aufnimmt,
fehlt von den Zeugen jede Spur. Was ist auf dem Parkplatz wirklich
passiert?
Tod an der Pinka
Kriminalroman von Thomas Himmelbauer
Taschenbuch, 226 Seiten, € 12,90 (A)
ISBN 978-3-99074-200-6
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Der Titel ist auch als
e-book erhältlich
Weltbild
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Thalia
Von Thomas Himmelbauer bisher
erschienen
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Tod
bei Güssing
978-3-902784-62-9
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Tod
im Zickenwald
978-3-99074-020-0 |
Tod
an der Pinka
978-3-99074-200-6
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Thomas Himmelbauer
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