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Die letzte Skitour
Der zweite Fall für Vroni Obergmeiner
»Oje, Karl steckt ziemlich in der Klemme,
oder? Eine Kleinigkeit, wie du es nennst, ist diese angespannte
Situation bei euch beileibe nicht. Dass Erwin und Sepp die Skitour
unter diesen Umständen abgebrochen haben, verstehe ich durchaus.
Wenn ihr den Waldmeister Karl hinauswerft, ist er obdachlos! Ich
bezweifle nämlich, dass ihn sein Bruder Simon ein weiteres Mal am
Geigerhof aufnimmt.«
»Obdachlosigkeit! Darauf wird es letztlich hinauslaufen,
fürchte ich«, seufzt Evi. »Wenn Karl sein Leben nicht
bald auf die Reihe kriegt, wird er in naher Zukunft unter der
Brücke landen. Erwin und ich haben selbst finanziell genug zu
stemmen. Erwin sagt, wir sind kein Wohltätigkeitsverein. Mir tut
Karl sooo leid, Vroni!! Spielsucht ist eine Krankheit, wie soll ich ihm
nur helfen?«
Evas Stimme ist zittrig, versagt ihr beinahe den Dienst, als würde
sie demnächst zu weinen anfangen.
»Ja, sag einmal, Evi, weshalb rührt dich das so an? Des
Waldmeisters Spielsucht ist doch nicht deine Angelegenheit! Da muss er
schon selbst schauen, wie er aus dem Schlamassel herauskommt. Du mit
deinem viel zu weichen Herz. Reiß dich bitte zusammen!«,
versuche ich meiner Freundin ins Gewissen zu reden.
»Ja, ja, Vroni, du hast Recht. Es ist nicht meine Sache, aber
Karl wohnt seit vier Jahren bei uns, ich fühle mich ein wenig
verantwortlich für ihn, verstehst du?«
»Verantwortlich für ihn … wenn ich das schon
höre, bald geht es dir wie mir, ich bin auch für jeden und
alles verantwortlich! Lass Karl seine Skitour fertig gehen, dabei kann
er in Ruhe über sein Leben nachdenken, vielleicht hilft’s
was. Ich für meinen Teil begebe mich nun in die Wäschekammer,
wo jede Menge Arbeit auf mich wartet. Tschüss, Evi, bis bald, wir
telefonieren ein anderes Mal«, komplimentiere ich meine
Freundin aus der Leitung, weil die Probleme vom Waldmeister Karl mich
nicht im Geringsten interessieren, sondern gaaanz weit hinten auf
meiner Prioritätenliste stehen.
Als ich gerade die Küche betrete, ruft mich abermals Evi an.
»Hallo Vroni, gut, dass ich dich erreiche!«, schnaubt sie
aufgeregt ins Telefon, »sag … hat sich Karl zufällig
bei euch gemeldet? Nun ist es rabenschwarze Nacht und er ist nicht
daheim! Ans Handy geht er auch nicht!«
»Ach, was? Nein, nicht dass ich wüsste … keine
Ahnung; warte … ich frag mal …«, entgegne ich.
»Sepp, mein Lieber, ich habe Evi in der Leitung. Sie möchte
wissen, ob sich der Waldmeister Karl bei dir gemeldet hat, er ist
nicht von der Tour zurückgekommen und geht auch nicht an sein
Handy«, frag ich meinen Mann, der zufällig neben mir steht
und Evi hört mit.
»Karl hat nicht angerufen, der sitzt gewiss längst in
feuchtfröhlicher Runde im Gasthaus und hat sein Handy auf lautlos
geschaltet. Keine Sorge, der geht schon nicht so schnell
verloren!«, ist sich Sepp sicher.
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Spätwinter
in Tirol. Das Leben von Vroni Obergmainer verläuft in gewohnten
Bahnen: Familie, Zimmervermietung, Hausarbeit. Vronis Mann Sepp bricht
mit zwei Freunden zu einer Skitour auf. Doch er beendet die Tour
vorzeitig,da seine Begleiter Erwin und Karl die ganze Zeit über
streiten. Wenig später erfährt Vroni von ihrer Freundin Eva,
dass deren Ehemann Erwin ebenfalls verfrüht nach Hause gekommen
ist. Der dritte im Männerbund ist der Schilehrer Karl Waldmeister,
der auch Untermieter bei Erwin und Eva ist. Doch Waldmeister kehrt von
der Skitour nicht zurück. Was ist mit Karl passiert? Ist er im
Gasthaus versumpft und liegt bei einer neuen Flamme? Ist er ins Ausland
abgetaucht? Oder ist ihm tatsächlich etwas zugestoßen?
Die letzte Skitour
Krimninalroman von Martina Thaler
TB, 230 Seiten, € 13,90 (A)
ISBN 978-3-99074-224-2
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Die letzte Skitour ist auch
als
e-book erhältlich
Weltbild
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Thalia
Von Martina Thaler bisher erschienen
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Loipenmord
978-3-99074-165-8
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Die letzte Skitour
978-3-99074-224-2 |
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Martina Thaler
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