„Tod in Acryl“ von Lore Macho
In dem beschaulichen Klein Schiessling herrscht Aufregung. Der Künstler Damian Studd zieht in das alte 10er Haus im Ort ein. Das passt nicht jedem, denn Studd hat sich in der Vergangenheit durch seine Art viele Feinde gemacht. Verständlich, dass die Gerüchteküche in Klein Schiessling brodelt. Es dauert nicht lange, und Damian Studd eckt bei jedem im Dorf an. Bis es einem schließlich zu viel wird. Und der Künstler tot in seinem Haus liegt.
Leseprobe
»Wisst’s schon das Neueste? In unser altes 10er-Haus wird ein Künstler einziehen!«
Annerl Passer, die ehemalige Postbotin und amtlich anerkannte Dorftratschen von Klein Schiessling, sitzt, umringt von Hedwig Uhudler, Berta Pitzer und Sandra Weber, das bin ich, in der Eggenburger Bäckerei beim Kaffee. Jede haben wir einen Großen Braunen vor uns stehen und lauschen neugierig dem, was unsere Annerl gerade aufgeregt erzählt.
»Ein Künstler? Ins alte 10er-Haus? Geh, Annerl«, frage ich sie etwas verwundert, »woher willst denn du das schon wieder wissen?«
»Na, g’hört hab ich’s halt! Von der Liesel, unserer Pfarrersköchin. Der hat’s die Pfarrersköchin aus Grasdorf erzählt.«
Annerl Passer ist weit über siebzig Jahre alt, klein, überschlank, schon leicht verhutzelt, und seit ihr Mann vor vielen Jahren gestorben ist, trägt sie schwarze Kleidung. Das ist praktisch, meint sie, wenn man sie danach fragt. Und obendrein passt Schwarz zu einer Witwe in ihrem Alter besser. Das verkündet sie jedem, der es hören will, oder auch nicht.
»Ja, wirklich«, betont sie energisch. »Die Grasdorfer Pfarrersköchin erzählt’s doch überall herum!«
Tod in Acryl ist auch als e-book erhältlich
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Tod in Acryl
Dorfkrimi von Lore Macho
Taschenbuch, 194 Seiten, € 12,90 (A)
ISBN 978-3-903092-75-4