„Tod bei Güssing“ von Thomas Himmelbauer

Als der Lokalreporter Peter Drezits in der Nacht nach Hause fährt, blockieren plötzlich zwei Autos seinen Weg. Ein Autounfall, denkt er sich. Erst als er sich den Verunglückten nähert, bemerkt er die Einschusslöcher in den beiden leblosen Körpern. Bei näherem Hinsehen erkennt er die Toten. Eine Kellnerin aus der Umgebung und Nermin Said, ein ägyptischer Investor. Warum musste Said sterben? Wer feuerte drei Kugeln auf ihn ab? Handelt es sich um einen Terroranschlag? Anton Geigensauer ermittelt wieder im Südburgenland.
Leseprobe
Nach einer lang gezogenen Linkskurve tauchten die roten Stopplichter eines Autos vor ihm auf. Rasch näherte er sich dem Fahrzeug, denn es stand mitten vor ihm auf der Fahrbahn. Es war ein roter Golf, der die Weiterfahrt behinderte. Er musste anhalten. Dahinter befand sich noch ein Auto, das offensichtlich von St. Kathrein gekommen war. Seine Scheinwerfer erhellten die Nacht. Ein Unfall. Kein Wunder, wenn die Leute so wahnsinnig schnell unterwegs waren. Vielleicht gab es Verletzte, vielleicht musste man helfen. Er stellte den Motor ab, schaltete die Warnblinkanlage ein und stieg aus. Als er an dem roten Golf vorbeiging, sah er einen Menschen zwischen den beiden Autos auf dem Boden. Aufgeregt lief er hin. Der Mann lag auf dem Bauch, das Gesicht nach unten, die Arme am Körper anliegend. Er trug einen dunklen Anzug. War er aus dem Fahrzeug geschleudert worden? Er trat näher heran, bückte sich, sah die Blutlache neben dem Körper und sprach den Verletzten an: »Können Sie mich hören? Was ist denn passiert?«
Der Mann rührte sich nicht und gab auch keine Antwort. Verhalte dich richtig! Er versuchte sich zu erinnern, was bei Unfällen unbedingt beachtet werden sollte. Die Aufregung ließ aber keine klaren Gedanken zu. Er richtete sich wieder auf. Wo waren die anderen beteiligten Personen, schoss es ihm durch den Kopf. Niemand war zu sehen. Das zweite Fahrzeug war ein BMW.
Die Fahrertür stand offen und der Motor lief noch. Er eilte hin. Niemand saß im Wagen. Er stellte den Motor ab, die Scheinwerfer ließ er eingeschaltet. Es war ruhig geworden, totenstill. Wo war der Lenker des anderen Fahrzeuges? Fahrerflucht? Er lief zum roten Golf zurück. Jetzt, wo er hineinblickte, entdeckte er eine Frau auf dem Fahrersitz, die nach vorne zusammengesunken war, sodass ihr Kopf am Lenkrad auflag. Er nahm sein Smartphone und wählte den Polizeinotruf.
Der Titel  ist auch als e-book erhältlich
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Tod bei Güssing
Kriminalroman von Thomas Himmelbauer
Taschenbuch, 220 Seiten, € 12,90 (A)
ISBN 978-3-902784-62-9
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