„Die Saat des Bösen“ von Alfred Ziermayr

Elias hat sich verliebt. Das Wunder: seine Liebe wird erwidert. Er schwebt im siebten Himmel! Er, der verkorkste, vom Leben enttäuschte Typ, der sich jeden Tag fragt, ob es nicht besser wäre, freiwillig den Weg in die ewige Seligkeit anzutreten, erfährt eine Wandlung. Plötzlich lacht das Leben und scheint ihm gewogen und er begreift, weshalb die Menschen sosehr daran hängen. Er wandelt auf den berauschenden Pfaden der Liebe – geradewegs in den Abgrund.

Leseprobe

Salzkammergut Rundschau, 10. September 2018
Brutaler Mord im Juwel des Salzkammergutes, Gmunden
Gestern am späten Vormittag wurde auf dem Grünberg in der Bezirkshauptstadt Gmunden die Leiche des bekannten Wirten Heinrich Wiesauer aufgefunden. Der passionierte Jäger besitzt auf dem Hausberg der Gmundner eine kleine Jagdhütte, in der es augenscheinlich zu dem Verbrechen kam. Einem ersten Polizeibericht zufolge ist Wiesauer durch mehrere Schüsse in den Kopf getötet worden. Auch die Hütte war schwer in Mitleidenschaft gezogen, das Mobiliar teilweise zertrümmert, Laden und Schränke waren durchwühlt worden, es sah ganz danach aus, als hätte der Täter fieberhaft nach etwas gesucht. »Am schlimmsten aber war die Art und Weise, wie Wiesauer zu Tode gebracht wurde, sie erweckte den Eindruck einer Hinrichtung, als wäre der Täter von einem unbändigen Hass gegenüber seinem Opfer erfüllt gewesen«, berichtete der sichtlich geschockte Postenkommandant Inspektor Hörpoldtseder von der Stadtpolizei Gmunden.
Besonders tragisch ist auch, dass der Tote von einem seiner Söhne entdeckt wurde. Er war von Wiesauers Frau losgeschickt worden, um nach dem Rechten zu sehen. Sie hatte sich bereits Sorgen gemacht, weil ihr Mann längst zurück hätte sein sollen und auch auf ihre mehrmaligen Telefonanrufe nicht reagiert hatte. Die Familie Wiesauer steht unter psychologischer Betreuung.
»Es ist unfassbar, dass ein derartiges Verbrechen, dass an Mafiamethoden erinnert, in einer so bezaubernden Stadt, mit seinen friedliebenden und weltoffenen Bürgern, wie Gmunden passiert, fast ist man versucht, an die Schändung des Paradieses zu denken«, kommentierte der Bürgermeister der Stadt Johann Saicht in einer ersten Stellungnahme. Seine ganze Anteilnahme gehöre jetzt den Hinterbliebenen des Ermordeten, die diesen schweren Schicksalsschlag zu verkraften haben.
Aber auch das Loch, dass Wiesauer durch seinen tragischen Abgang in die Hotel- und Gastgewerbeszene reiße, sei wohl kaum zu stopfen. »Heinrich war nicht nur ein fürsorglicher Familienvater, mit dem Herzen auf dem rechten Fleck, er war auch ein Wirt von altem Schrot und Korn, ein gestandener Gastronom, dem das Wohl seiner Gäste über alles ging. Darüber hinaus ein Mann mit hohem Gemeinschaftssinn. Jahrelang war er Gemeinderatsmitglied, Funktionär und Ehrenmitglied in etlichen Vereinen und Organisationen. Einer wie Heinrich ist nicht zu ersetzen«, schloss der Bürgermeister und rief die Bevölkerung der Stadt auf, die Polizei bei ihren Ermittlungen auf das Loyalste zu unterstützen, um den brutalen Täter, oder die Täterin, seiner gerechten Strafe zuzuführen.

Auch als e-book erhältlich
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Die Saat des Bösen
Salzkammergut-Krimi
von Alfred Ziermayr
TB, 215 Seiten, € 13,90 (A)
ISBN 978-3-99074-180-1

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