„Alter Tod im Dirndltal“ von Wolfgang Haydn

Die Spur eines verschollenen Vorfahren führt Josef Göllner ausgerechnet ins Dirndltal, nach Steinklamm, in das ehemalige Interniertenlager. Zu viel Neugierde tut jedoch nicht gut auf dem Land. Als dann plötzlich ein »Haxn« so ganz ohne restlichen Körper auftaucht, ist es endgültig vorbei mit der Beschaulichkeit im Tal der Dirndl. Eine Leiche wird im St. Pöltner Hammerpark, ganz gemütlich auf eine Parkbank drapiert, gefunden. Zu schlechter Letzt passiert ein ritueller Suizid. Dass im »Ohr des Bürgermeisters« mitten in der St. Pöltner Innenstadt ein dicker, bunter Mann scheinbar leblos feststeckt, wundert einen da auch nicht mehr. Verrückte Vorgänge verlangen unkonventionelle Ermittler. Etwas für den »Mord«-Meier also.

Leseprobe

Der Unbekannte stand auf, ließ einen Zehner auf dem Tisch liegen, ignorierte den aufdringlichen Wirtshausgast und ging. Fadinger sah ihm nach, nestelte rundumblickend seine Geldbörse heraus, um den Zehner gegen drei oder vier Euro auszutauschen. Bevor es gelang, hatte der Wirt den Schein an sich genommen und grinste dem Greg ins Gesicht.
»Könnten sich manche ein Beispiel nehmen. Da weiß einer, wie schwer wir es im Gastgewerbe haben. Von dir kriege ich auch noch fünfzig Cent!«
»Ich hab doch nur ein Glasl Wasser gehabt.«
»Eben.«
»Der da hat mich doch g’rad eingeladen.«
Dabei deutete der Fadinger zur Türe.
»Wen meinst du?«
»Na der … Is eh wurscht.«
Mehrere Centstücke wurden missmutig auf den Tisch geklimpert.
»Hast du den gekannt?«
»Nö. Ist auch nicht wichtig.«
»Und von wo er gekommen ist oder ob er rüber zum Bahnhof ist, weißt du auch nicht?«
Auch diesmal ließ der Georg Fadinger nicht locker.
»Der ist mit dem Zug aus St. Pölten gekommen.«
Kurze Pause. Greg horchte auf.
»Oder aus Mariazell.«
Wieder Pause und Verwirrung.
»Oder mit dem Auto, dem Moped, einem Radl oder zu Fuß. Oder doch mit einem Pferd, einer Kutsche? Wer weiß.«

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Thalia

Alter Tod im Dirndltal
Kriminalroman von Wolfgang Haydn
Taschenbuch, 214Seiten, € 14,90 (A)
ISBN 978-3-99074-295-2